Montag, 2. Januar 2017

Expansive und kontraktive Geldpolitik

Hallo Freunde der Wirtschaft,

wie wir ja bereits wissen, ist das höchste Ziel der Geldpolitik und der EZB die Preisniveaustabilität.
Es gibt jedoch auch Zwischenziele als Indikatoren, um festzustellen, ob das wirtschaftspolitische Ziel eingehalten werden kann. Das sind zum Beispiel die Veränderung des Zinses, der Geldmenge, des Wirtschaftswachstums und andere Veränderungen.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie eine Zentralbank die Geldmenge überhaupt regulieren kann.

Eine Zentralbank kann eine expansive Geldpolitik betreiben, um die verfügbare Geldmenge bei den Geschäftsbanken zu erhöhen. So können diese mehr Kredite vergeben. Das höhere Kreditangebot führt dazu, dass die Kreditzinsen sinken und so die Nachfrage nach den Krediten steigt. Nehmen die Menschen mehr Kredite auf, geben sie mehr Geld für Güter aus, Produktion und Beschäftigungsgrad erhöhen sich. Deshalb ist eine expansive Geldpolitik nur kurzfristig von Vorteil, denn langfristig steigt die Inflation an.

Doch es gibt auch ein wirtschaftspolitisches Instrument, um die Geldmenge, also die Menge des Geldes, das sich im Umlauf befindet, zu verkleinern. Alle Maßnahmen, die das Geldangebot verkleinern, umfassen die kontraktive Geldpolitik.Die EZB benutzt die Offenmarktgeschäfte, also den Handel mit Wertpapieren, um die Geldmenge zu verkleinern, wenn sie Wertpapiere verkauft. Sie sinkt, weil das Geld beim Verkauf einbehalten wird, das Bargeld geht zurück zur Bank und dafür sind die Wertpapiere auf dem Markt.

Etwas Anderes, was die EZB auch tun kann, um die Geldmenge zu senken, ist, die Mindestreserve zu erhöhen. So wird von den Banken bei der Einzahlung mehr Geld einbehalten.
Das andere Instrument neben den Offenmarktgeschäften und der Mindestreserve sind die ständigen Fazilitäten, die zulassen, dass Geld an die Zentralbank geht und somit nicht mehr im Umlauf ist oder dass Geld herausgegeben wird und so die Geldmenge wiederum ansteigt.
Doch auch der Leitzins, von dem man überall hört, kann von der EZB genutzt werden, um die Geldmenge zu steuern. Steigt er, werden die Kredite teuer und die Nachfrage danach sinkt. Sinkt der Leitzins wieder, werden auch die Kredite günstiger.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass man nicht sagen kann, welche Geldpolitik „besser“ ist, denn es kommt auf die Situation an, in der sie angewendet wird. Langfristig gesehen würde eine expansive Geldpolitik nur zur Preisniveauerhöhung führen und wäre somit nicht wirklich sinnvoll.
Kurzfristig hat sie jedoch eine schnelle und reale Wirkung auf die Produktion oder den Zinssatz einer Volkswirtschaft.

Wenn die Konjunktur ansteigt, kann eine kontraktive Geldpolitik dazu beitragen, eine Tendenz zur Inflation möglichst gering zu halten.

Wenn eine Rezession droht, kann eine expansive Geldpolitik die Wirtschaft wieder antreiben.


Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen.
Eure Hannah

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