Donnerstag, 12. Januar 2017

Lohnt sich das Sparen überhaupt noch?


In dem vorherigen Beitrag habe ich euch etwas über die Veränderungen der EZB-Zinspolitik informiert und erläutert, welche genauen Auswirkungen diese Veränderungen auf uns private Haushalte haben. Nachdem ich über die aktuelle Zinspolitik und den Niedrigzins geschrieben habe, kam bei mir zumindest - und bei einigen von Euch sicherlich auch - die Frage auf, ob sich das Sparen - so wie wir es kennen - heute überhaupt noch lohnt bzw. es noch sinnvoll ist.

Bevor ich dieser Frage auf den Grund gehe, möchte ich zuerst einmal den doch sehr allgemeinen Begriff des „Sparens“ genauer unter die Lupe nehmen und einige seiner vielen Facetten zum Vorschein bringen. Reden wir allgemein hin vom „Sparen“, so werdet ihr sicherlich an das klassische Sparbuch denken, dass Oma und Opa vermutlich schon direkt nach eurer Geburt für euch angelegt haben. Natürlich, vor meinen Recherchen für dieses Thema hatte ich dieselbe Denkweise und war überrascht, welche neuen Eindrücke ein Perspektivenwechsel mit sich bringen kann.
Zum besseren Verständnis werde ich nun auf zwei Arten des Sparens genauer eingehen. So haben wir zum einen das Sparen mit dem Ziel des „Vermögenserhalts“ und zum anderen das Sparen mit dem Ziel des „Vermögensaufbaus“.

Ich bin kein Freund von Pauschalisierungen und auch niemand, der direkt etwas für schlecht erklärt, nur weil gerade die Mehrheit anderer Meinung ist. Denn meist denken wir, wenn wir über das Sparen reden, zu einfach und haben nur meist das gute alte Sparbuch um Kopf. Viele Medien haben in der Zeit nach der Entscheidung der EZB für die Nullzinspoltik davon gesprochen, dass es für die Deutschen als „Sparernation“ nur Nachteile gäbe und dieser Kurswechsel für uns Sparer die größten Nachteile mit sich bringen würde. Doch vergessen viele, dass man nicht nur aus Profit-und Kapitalvermehrungsgründen sein Geld ansparen sollte, sondern dass es auch noch eine Vielzahl anderer Gründe haben kann. Gucken wir uns dazu zunächst das Sparen mit dem Ziel des Vermögenserhalts genauer an.

Beim Sparen mit dem Ziel des Vermögenserhalts legt man überschüssiges Geld zur Seite, da es im Moment nicht benötigt wird. Dieses Geld wird aufbewahrt und für eine gewisse Zeit lang mit weiterem überschüssigen Geld erhöht. Nun hat man ein sog. Finanzpolster und kann im Notfall auf dieses Polster zurückgreifen, z.B. wenn man eine Waschmaschine oder ein neues Auto kaufen will oder kaufen muss. Genauso gut kann es sein, dass sich sparen auch ohne hohe Verzinsung lohnt, da es z.B. bei Jobverlust ebenfalls als Stütze dienen kann. Deswegen ist die Aussage, dass Sparen während einer Nullzinspolitik oder einer geringen Verzinsung sinnlos ist, ein Denkfehler sowie meiner Ansicht nach nicht korrekt.

Sparen mit dem Ziel des Vermögensaufbaus ist die andere Option und kann je nach Anlageoption mit gewissen Risiken verbunden sein. Hier wird das Geld nicht nur gespart, sondern es wird gezielt versucht, das zur Verfügung stehende Kapital zu maximieren. Dies kann in Form von Investitionen in Aktien oder Immobilien geschehen und ist auch bei einer Nullzinspolitik oder gerade während der Nullzinspolitik rentabel, da, wie wir bereits gelernt haben, gerade in dieser Zeit günstig Kapital für Investitionen beschafft werden kann.

Bis zum nächsten Artikel,
 

euer Onur

1 Kommentar:

  1. Ja leider lohnt sich das Sparen häufig nicht mehr. Besonders, wenn man auch finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Aber man kann mit Kleinigkeiten für sich hier und dort etwas ansparen. Ich habe zum Beispiel angefangen, mit dem Spritrechner meine Spritausgaben zu berechnen. Ich bekomme eine Pauschale vom Chef, was ich letztendlich ausgebe, liegt an mir und da habe ich ein deutliches Sparpotential für mich entdeckt.

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