Dienstag, 3. Januar 2017

Wirtschaftskreislauf

Hey Wissensbegeisterte,
Habt ihr euch schon mal gefragt, was mit der Wirtschaft los ist? Wieso Zinsen steigen und sinken? Ob sich sparen noch lohnt?
Nun, all eure Fragen werden in diesem und den weiteren Artikeln rund um das Thema „Sparen während der Nullzinspolitik“ anschaulich und ausführlich behandelt. Ich werde euch zuerst einmal das Gröbste erklären und das Thema kurz anreißen. Der Wirtschaftskreislauf bildet nämlich das Fundament der Konjunktur und spielt die zentrale Rolle. Inwieweit die Zinsen nun die einzelnen Privatpersonen und Institutionen beeinflussen, erfahrt ihr hier.

Der Wirtschaftskreislauf ist ein Modell aus der Volkswirtschaft. Er besteht aus verschiedenen Wirtschaftssektoren: den Haushalten, den Unternehmen, dem Ausland, dem Staat und den Banken.

Das Prinzip ist ganz einfach, die Haushalte kaufen Güter von den Unternehmen, die durch die Nachfrage wiederum Arbeitskräfte brauchen, welche von den Haushalten zur Verfügung gestellt werden. Dieses Wechselspiel aus den Sektoren hält den Kreislauf der Wirtschaft am Leben. Nun gibt es in diesem Kreislauf in der Theorie keinerlei Probleme, Inflation und Deflation spielen keine Rolle, Angebot und Nachfrage sowie der Wettbewerb halten die Konjunktur stabil.
Was aber, wenn es Probleme gibt? Was, wenn das Geld entwertet wird oder die Preise für Produkte auf einmal explodieren?

Wenn es wirtschaftliche Probleme gibt, hat bspw. die EZB die Möglichkeiten, Impulse durch die Senkung/Hebung des Leitzinses zu setzen.
Hauptgründe für den Eingriff in den Wirtschaftskreislauf sind meist Inflation und Deflation.
Bei einer Inflation beispielsweise soll die Geldmenge, die sich im Umlauf befindet, erhöht werden. Dies wird möglich, indem die Zinsen so tief sinken, dass es für die meisten Sparer keinen Sinn mehr macht, zu sparen. Das Geld vermehrt sich bei der Bank nicht mehr oder man müsste vielleicht sogar Negativzinsen zahlen, d.h. noch auf das angelegte Geld draufzahlen, der Bank einen Bonus geben, damit sie auf das Geld aufpasst.
Nun sinken durch den niedrigen Zins auch die Kosten für einen Kredit bei der Bank, heißt, es wird mehr Geld nachgefragt. Unternehmen zum Beispiel sehen das dann als Anlass, um ihr Unternehmen kostengünstig zu finanzieren.
Dies bringt aber auch massiv Nachteile. Unternehmen, die eigentlich schädlich für die Wirtschaft sind, bleiben erhalten und mischen sich so unnötig in den Wettbewerb ein. Die Devise im Wettbewerb lautet „Der Stärkere überlebt“ und nicht anders.

Ein Problem dieses Devisenbruchs ist eine mögliche Überproduktion durch Unternehmen oder ein schuldenfinanzierter Verbrauch über dem persönlichen Limit von Haushalten sowie Unternehmen.
Diese niedrigen Zinsen beeinflussen aber nicht nur Unternehmen und Haushalte, sondern auch Banken, weil diese den Zins nicht festlegen, sondern sich an dem Leitzins der EZB orientieren. Beispielsweise werden die Banken ihr überschüssiges Geld nicht mehr bei der EZB anlegen können, um es zu vermehren, sondern werden es lieber in sichere Staatsanleihen anlegen. Diese vermehren das Geld zwar nicht umbedingt, aber dort ist das Geld sicher und kann nicht durch Strafzinsen etc. verringert werden.
Aber auch der Staat wird in Zeiten der Krise beeinflusst. Subventionen werden zum Teil überflüssig, da die Unternehmen auf kostengünstige Kredite auf dem Geldmarkt zurückgreifen können. In Zeiten der Krise wird der Staat nicht auch noch zusätzlich die Steuern erhöhen, es ist zwar genügend Geld im Umlauf, aber die Ersparnisse von U und HH sinken, weil diese nicht mehr auf traditionelle Art effektiv sparen können.

Die Veränderung der Wirtschaft bleibt aber auch im Ausland nicht unbemerkt. Die Inflation sorgt auch dafür, dass weniger Import aber mehr Export herrscht. Teure Produkte werden auf einmal billiger, dies geschieht im Grunde durch die vorhin angesprochene Überproduktion und die vorherrschende Inflation. Was aber, wenn die Gefahr einer Deflation besteht? Nun, dann werden die Zinsen erhöht.
Die gerade genannten Auswirkungen auf Sparer während des Nullzinses würden sich einfach umkehren. Die Geldmenge, welche sich im Umlauf befindet, würde sinken. Haushalte legen ihr Geld wieder sinngemäß bei der Bank an, da es nun wieder genügend Anlagemöglichkeiten gibt. Nun steigen die Zinsen für Kredite, dem zufolge wird weniger Geld nachgefragt. Unternehmen, als Beispiel, gehen vermehrt insolvent. Es herrscht mehr Arbeitslosigkeit, aber es kann einer Deflation (Angebotsüberhang) vorgebeugt werden. Die Kosten für den Staat steigen, weil mehr Subventionen gezahlt werden müssen.

Wegen des hohen Zinses steigt auch wieder das Preisniveau, sprich die Kaufkraft des Euros. Waren aus dem Ausland sowie aus dem Inland werden für viele billiger und der Import steigt.


Bis zum nächsten mal,

euer Dominik







                                             




                                             





1 Kommentar:

  1. Sehr anschaulich erklärt, cvielen Dank, ich habe mir einige Tipps mitgenommen. Im Gegenzug lasse ich gern auch meinen Tipp noch hier, ich habe gemerkt, dass Spritkosten "versteckte Kosten" sein können, die einen fast auffressen. Da habe ich mich neulich damit befasst, mit dem Spritrechner. Für mich war das wirklich unfassbar, wie viel an Sprit sparen kann.

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